Das Land ist unser Leben, unsere Identität, unser Erbe!
Im Namen der indigenen Gruppe der Guarani-Kaiowá reisen Janete und Alenir durch Europa und machen dabei auch einen Stopp in Graz. Die beiden Frauen wurden vom Kuñague Aty (Rat der Frauen) ausgewählt, um über die prekäre Situation der Guarani-Kaiowá in Mato Grosso do Sul zu berichten und von ihrer Kultur und ihren Anliegen zu erzählen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Anliegen der Frauenbewegung gelegt, im Vordergrund steht dabei die Gewalt gegen Frauen in Form von Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch.
Für die ca. 45.000 Guarani-Kaiowá im Bundesstaat Mato
Grosso do Sul ist Land der Ursprung allen Lebens, doch
Großgrundbesitzer und die Agroindustrie (Soja,
Zuckerrohr, Eukalyptus, Rindfleisch) haben große Teile
ihres Gebiets verwüstet und nahezu all ihr Land
genommen, obwohl dieses ihnen in der Verfassung
zugesichert ist. Neben gewaltsamen Vertreibungen kommt
es immer wieder auch zu Morden an indigenen
AnführerInnen, LehrerInnen und HeilerInnen, eine
Bedrohung, die von bezahlten Söldner der
Großgrundbesitzer ausgeht.
Durch den politischen Rechtsruck ist die Situation in
Brasilien seit dem Amtsantritt von Präsidenten Jair
Bolsonaro prekär. Er kündigte unter anderem öffentlich
an, die bisher geschützten Lebensräume der Indigenen im
Urwald zum Verkauf anzubieten.